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Heizkörper wird nicht warm

Jedes Jahr sind zu Beginn der Heizperiode unzählige Haushalte von der gleichen Problematik betroffen – die Heizkörper werden nicht warm. Eine nur mangelhaft beheizte Wohnung kühlt jedoch innerhalb weniger Stunden aus, wenn die Außentemperaturen in den Minusbereich abgesunken sind. Nun ist rasche Abhilfe vonnöten, wenn man nicht mit dicker Jacke und Schal den Abend im eigenen Heim verbringen will.

Heizkörper wird nicht richtig warm | © Picture-Factory – Fotolia.com

Heizkörper wird nicht richtig warm | © Picture-Factory – Fotolia.com

Manchmal lässt sich eine defekte Heizung nur vom Fachmann reparieren. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Störungen im Heizungssystem, welche sogar Laien erkennen und beseitigen können.
Bei der Fehlersuche sind die beiden wichtigsten Voraussetzungen „Ruhe bewahren“ und „systematisch vorgehen“. Wie dies bewerkstelligt wird, möchten wir Ihnen nachfolgend auflisten und erläutern.

Schritt 1 – was bleibt kalt?

Zunächst sollte man kontrollieren, ob sämtliche Raumheizkörper und Badheizkörper kalt bleiben, oder ob die Störung nur Einzelbereiche betrifft. Bleibt die gesamte Heizungsanlage kalt, liegt der Fehler an der Brennstoffzufuhr, an der Heizzentrale oder an deren Steuerung. Um dies zu kontrollieren, reichen wenige Kontrollen:

  • ist der Hauptabsperrschieber geöffnet?
  • ist die Stromzufuhr zur Zentrale in Betrieb (erkennbar meist an einer Kontrollleuchte)?
  • befindet sich der Wasserdruck im Heizsystem im grünen Bereich?
  • läuft bei eingeschalteter Heizung die Umwälzpumpe?
  • ist das Raumthermostat korrekt eingestellt?

Das Rohrsystem jeder Warmwasserheizung ist mit Wasser gefüllt. An der Heizzentrale befindet sich ein Manometer, dessen Zeiger im grünen Bereich stehen muss. Ist dies nicht der Fall, muss der Wasserverlust durch Nachfüllen ergänzt werden.
In der Heizzentrale befindet sich eine Umwälzpumpe, die den Kreislauf des Heizwassers in den Rohrleitungen herstellt. Bleibt bei eingeschalteter Heizung das Rohr kalt, welches von dieser Pumpe in den Heizkreislauf abgeht, arbeitet sie nicht. Weshalb dies der Fall ist, kann nur der Fachmann kontrollieren.
Bereits eine nicht mehr korrekt eingestellte Uhrzeit über den Sommerzeitraum hinweg reicht aus, dass die Heizungsanlage nicht mehr zur gewünschten Zeit in Betrieb gehen kann. Die Kontrolle aller Einstellungen gehört deshalb ebenfalls zum Check, wenn die gesamte Heizungsanlage kalt bleibt.

Schritt 2 – nur ein Raumheizkörper bleibt kalt

Wenn dies der Fall ist, arbeitet die Heizungsanlage insgesamt höchstwahrscheinlich einwandfrei. Nur diese eine Heizung erhält nicht die ausreichende Heizwasserzufuhr oder sie kann diese nicht verarbeiten.
Durch Abfühlen mit den Händen wird schnell deutlich, ob dieser Raumheizkörper

  • im oberen Bereich oder
  • im unteren Bereich

kalt bleibt. Diese Kontrolle sagt aus, was unternommen werden muss. Die Vorgehensweise ist unterschiedlich, denn die Ursache ist andersgeartet.

Schritt 3 – Abhilfe, wenn der Raumheizkörper oben kalt bleibt

Bleibt der Heizkörper im oberen Bereich kalt, befindet sich Luft in seinem Inneren, welches wie ein Polster den Kreislauf des Heizwassers verhindert. Meist ist auch ein Gluckern hörbar. Ein solcher Raumheizkörper muss entlüftet werden. Dazu befindet sich, meist am dem Thermostatventil gegenüberliegenden Ende ein Entlüftungsventil. Dieses lässt sich, je nach Bauart, mit einem speziellen Vierkantschlüssel oder einem Flachschraubendreher öffnen. Bei diesem Vorgang kann die Luft entweichen, und das Entlüftungsventil wird erst wieder geschlossen, wenn das Heizwasser blasenfrei ausläuft. Wichtig ist dabei, ein Gefäß zum Auffangen des verschmutzten Heizwassers unterzustellen und einen Lappen um das geöffnete Ventil zu legen. Nach dem Entlüften muss jedoch kontrolliert werden, ob sich der Wasserdruck an der Heizzentrale noch im grünen Bereich befindet (siehe Schritt 1).

Schritt 4 – Abhilfe, wenn der Raumheizkörper unten kalt bleibt

Ist dies der Fall, arbeitet das Thermostatventil möglicherweise nicht mehr korrekt. Der Durchfluss des Heizwassers ist deshalb völlig oder teilweise gestört. Um diese Störung zu beseitigen, wird der Thermostatkopf zunächst abgenommen. Je nach Bauart geschieht dies bei einem vorhandenen Sprengring, indem der Thermostatkopf ruckartig nach links abgedreht wird. Andere Modelle verfügen über eine Überwurfmutter, welche mittels einer Rohrzange gelöst wird.
Unter dem abgenommenen Thermostatkopf wird ein circa 5 mm langer Stößel sichtbar. Ist dieser völlig eingedrückt, ist das Thermostatventil fest. Durch leichtes seitliches Klopfen mit einem Hammer löst sich dieser Stößel meist wieder. Zukünftig sollte dieses Heizkörperventil mindestens einmal monatlich auf- und zugedreht werden, damit sich dieser Stößel nicht wieder festfrisst. Gelingt das Lösen nicht, muss der Fachmann das komplette Heizkörperventil wechseln.

Schritt 5 – manche Räume werden nicht ausreichend beheizt

Hier hilft nur ein hydraulischer Abgleich aller Raum- und Badheizkörper, den der Fachmann vornehmen muss. Der Aufwand beträgt circa 6 Arbeitsstunden. Multipliziert man diese Stunden mit dem regional berechneten Stundensatz, ergibt sich ein Anhaltspunkt, was ein solcher hydraulischer Abgleich kostet. Er rentiert sich nach circa 5 Jahren und hilft enorm, Energie einzusparen.

Wir hoffen, dass Ihre Heizkörper nach Prüfung dieser 5 Schritte nun wieder warm werden. Bitte bedenken Sie: Wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie einen Fachmann. Diese Anleitung ersetzt keinen Fachmann.
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